„Die Kartäuser wollen das Gotteslob feiern
als Beauftragte der Kirche, als ihre Glieder und ihr Mund. Nigg zitiert dazu:
„Diese Menschen, die ihr Bittgebet zu dem Allerhöchsten empor senden, während
die anderen schlafen oder sich fleischlichen Genüssen ergeben, sind die Wächter
der Ewigkeit. Sie teilen die Nachtwache der Engel und Hirten auf dem
nächtlichen Feld von Bethlehem.” Dabei begründen die Kartäuser das Sinnvolle
ihres verborgenen Betens mit dem tiefen Zusammenhang des Leibes Christi und dem
verborgenen Strömen der Kräfte des göttlichen Geistes in eben diesem Leibe -
darum können sie ihren Dienst „einen schweigenden Apostolat” nennen. Sie wagen
es zu glauben, daß von dem, was ihnen in Fülle geschenkt wird in ihrem
Christenleben, etwas überströme auf die Brüder und Schwestern in Christus. Auch
der Kartäuser meint das Gebet zu erfüllen, daß er die Nackten kleide, aber mit
dem königlichen Gewände Christi selbst. In seiner Verbundenheit mit den
Gliedern des Leibes Christi hilft er denen, die da hungern und dürsten nach der
Gerechtigkeit, Speise und Trank göttlichen Lebens zu reichen. So will er nicht
in einer privaten Einsiedelei leben; er weiß, daß jede leise Regung der
natürlichen Selbstsucht alles verfälscht.“
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