„So spielt sich das Leben des Kartäusers in
tiefer Verborgenheit ab. Er darf nichts veröffentlichen - oder wenn etwas
geschrieben werden muß, dann heißt es „von einem ungenannten Kartäuser”. Zu
wissenschaftlicher Arbeit ist kaum Zeit und Gelegenheit - die Kölner Kartause
war in der Zeit der Gegenreformation eine Ausnahme. Wohl schreiben die Patres
je und dann handschriftlich ihre Erfahrungen mystischer Gottesgemeinschaft auf
und geben sie von Zelle zu Zelle weiter. Eine Zeitung liest der Kartäuser
naturgemäß nicht - er soll nur lesen, was vor Gott wesentlich ist. So steht die
Zeit in der Kartause still - man ist eigentlich aus dem Flusse der Zeit
herausgetreten. Auch im Tode bleibt der Kartäusermönch der Verborgene; ohne
Sarg wird er mit seiner Kutte auf ein Bett gelegt und so begraben, keine
Inschrift kündet seinen Namen - er ist den Menschen unbekannt, nur Gott
bekannt.“
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