Solange ich hier in der Welt ein leibliches Leben führe, bin ich fern von Gott
unterwegs. Und ich muss auf dem Weg der Frömmigkeit Mut fassen und mich mit
gutem Willen ausrüsten, um mich vom Leib zu entfernen und in Gottes Nähe zurückzukehren
(2 Kor 5,6; 8.).
Worin
aber besteht dieses Fernsein?
In
zwei Dingen:
- Erstens
darin, dass ich meine selbstsüchtige Befriedigung im Geschöpf und vor der
Verherrlichung Gottes suche. Dadurch entferne ich mich am weitesten.
- Zweitens
darin, dass ich meine Befriedigung außerhalb der Verherrlichung Gottes im
Geschöpf suche. Seine Ehre ist in diesem Fall nicht zerstört, aber sie ist noch
nicht mein Einziges und Alles. Anstatt einfach ihrer Aufgabe gemäß Werkzeug zu
bleiben, will die Befriedigung in den geschaffenen Dingen Ziel werden.
Sie
fängt an, den Platz mit der Ehre Gottes zu teilen, später will sie über sie
herrschen. Die Herrschaft ist ihre in die Tiefe gehende Unordnung, die Teilung
ist auch Unordnung, aber eine weniger radikale.
(Dom François de Sales Polien, IL, 20150613)
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