Ich
sage, außer der Ehre Gottes, denn nicht nur ich darf meine Befriedigung nicht
vor ihr suchen, - das wäre die wesentliche Unordnung und Verkehrung von Grund
aus -, sondern sie darf auch nicht außer ihr gewonnen werden. Wenn ich meine
Befriedigung der Ehre Gottes unterordne, trete ich noch nicht in die Fülle der
Ordnung. Jene Befriedigung, die ich nicht mehr an erster Stelle suche, kann ich
noch nicht in und um der Ehre Gottes willen suchen, sondern im Geschöpf neben
der Ehre Gottes. Das heißt, ich kann mein Herz noch an die geschaffene Freude
hängen, dort meine Ruhe suchen, anstatt mich ihrer bloß zu bedienen, ohne sie
jedoch dem Dienst Gottes vorzuziehen.
Mein
Ich ist nicht gegen die Ehre Gottes, auch steht es nicht über aber doch neben
der Ehre Gottes. Das menschliche Vergnügen will nicht mehr vorherrschen, aber
es will noch mit der Ehre Gottes teilen. Und das ist noch nicht die volle
Wiederherstellung der Ordnung. Solange ich mich an etwas außer Gott hingebe,
bin ich nicht ganz zu ihm zurückgekehrt und erreiche nicht vollständig mein
Ziel. Gott muss mein Alles sein, einzig mein Alles.
(Dom François de Sales Polien, IL, 20150623)
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