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Wer aber in der Kontemplation so bis zum Himmel erhoben wurde, gebe acht, nicht durch einen Fehltritt plötzlich in den Abgrund zu stürzen und nach einem so wunderbaren Erlebnis nicht wieder zu weltlichem Treiben und zu den Begierden des Fleisches zurückzukehren.
Da jedoch der menschliche Geist in seiner Schwäche den Glanz des göttlichen Lichtes nicht lange ertragen kann, muss er sacht und ordnungsgemäß auf eine der drei anderen Stufen hinabsteigen, auf denen er emporgestiegen war. Dabei verweilt er nach Gutdünken bald auf der einen, bald auf der anderen, je nach Ort und Zeit.
Er wird Gott immer umso näher sein,
je weiter er von der ersten Stufe entfernt ist.
Aber wie gebrechlich und armselig ist doch die menschliche Natur!
Unserer Vernunft und das Zeugnis der Heiligen Schrift sagen uns,
dass in diesen vier Stufen die Vollkommenheit
eines guten Lebens enthalten ist und dass
ein geistlicher Mensch sich beständig üben muss,
um sie zu ersteigen.
Aber wer geht diesen Weg?
Wo ist er, auf dass wir ihn preisen?
Das Wollen liegt vielen nahe,
wenigen aber das Vollbringen.
Gott gebe, dass wir zu dieser kleinen Schar gehören!
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