Der Hymnus Aeterne Rerum Conditor wird im monastischen Brevier in der Laudes des Sonntags zur Morgendämmerung (wenn
der Hahn kräht), gesungen. In der Kartäuser-Liturgie ist sein Platz jedoch bereits im
Nachtoffizium, zu Beginn der Matutin, direkt nach dem Invitatorium.
Dieser Gesang
Aeterne Rerum Conditor gehört zu den ambrosianischen Hymnen. Er gilt als einer der besten Hymnen der lateinischen Kirche, denn zahlreichen
Hinweise auf die Heilige Schrift machen ihn besonders. In ihm wird
der Morgen besungen, der mit einem Hahnenschrei beginnend die Schatten der
Nacht hinweg hebt. Der Mensch- befreit von Glaubenszweifeln, Krankheit und
Sünde - wird darin aufgefordert, sich mit dem aufbrechenden Licht zu erheben, um in
den Lobpreis der Schöpfung und der Huldigung Gottes einzustimmen.
Die Kartäusermönche
der Grande Chartreuse:
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Aeterne Rerum Conditor,
noctem diemque qui regis,
et temporum das tempora,
ut alleves fastidium.
Nocturna lux viantibus
a nocte noctem segregans,
praeco diei iam sonat,
jubarque solis evocat.
Hoc excitatus Lucifer
solvit polum caligine:
hoc omnis erronum cohors
viam nocendi deserit.
Hoc excitatus Lucifer
solvit polum caligine:
hoc omnis erronum cohors
viam nocendi deserit.
Hoc nauta vires colligit,
pontique mitescunt freta:
hoc, ipsa petra Ecclesiae,
canente, culpam diluit.
Surgamus ergo strenue:
gallus iacentes excitat,
et somnolentos increpat,
gallus negantes arguit.
Gallo canente, spes redit,
aegris salus refunditur,
mucro latronis conditur,
lapsis fides revertitur.
Jesu, labantes respice,
et nos videndo corrige:
si respicis, labes cadunt,
fletuque culpa solvitur.
Tu, lux, refulge sensibus,
mentisque somnum discute:
te nostra vox primum sonet,
et vota solvamus tibi.
Deo Patri sit gloria
Eiusque soli Filio,
Cum Spiritu Paraclito,
Nunc et per omne sæculum. Amen.
Eiusque soli Filio,
Cum Spiritu Paraclito,
Nunc et per omne sæculum. Amen.
Aeterne Rerum - lateinisch-deutsch
Ewiger
Schöpfer der Welt,
der du die
Nacht wie den Tag beherrschest
und Zeit
auf Zeit entstehen lässest,
um den Überdruss
aufzuheben.
Ein
nächtliches Licht den Wanderern, das einen
Teil der
Nacht von dem andern scheidet, der Ver-
kündiger
des Tages lässt schon seinen Ruf er-
schallen
und lockt hervor die Strahlen der Sonne.
Durch ihn
erwacht der Morgenstern und befreit
das
Himmelsgewölbe von der Finsternis,
durch ihn verlasst
die ganze Schar der bösen
Geister den
Weg der Nachtstellung.
Durch ihn
sammelt der Schiffer neue Kräfte
und glätten
sich des Meeres Wogen:
auf seinen
Ruf sühnt der Fels der Kirche
seine
Schuld.
Erheben wir
uns deshalb eilig,
der Hahn
weckt die Daliegenden
und schilt
die Schläfrigen,
der Hahn
klagt die Nachlässigen an.
Mit dem
Hahnenschrei kehrt die Hoffnung zurück,
Besserung
wird den Kranken zuteil,
der Dolch
des Räubers wird versteckt,
den
Gefallenen kehrt der Glaube wieder.
O Jesu, gib
Obacht auf die Strauchelnden
und bessere
uns durch deinen Blick;
blickst du
uns an, dann fallen die Sünden weg,
und durch
Weinen wird die Schuld getilgt.
O Licht,
scheine du in die Herzen und
verjage den
Schlaf der Seele:
dich soll
zuerst unsere Stimme preisen,
und was wir
gelobt, wollen wir dir auch halten.
Ruhm sei
Gott dem Vater
und seinem
einzigen Sohne,
samt dem
heiligen Geist, dem Tröster,
jetzt und
in alle Ewigkeit. Amen.
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