Der
Kartäuser bewohnt [in der Kartause La Valsainte]ein zweistöckiges Häuschen,
bestehend aus Gang, Vorraum und Zelle. Der Flur bietet ihm bei schlechtem
Wetter Gelegenheit, sich eine kleine Bewegung zu verschaffen.
Unter
der Zelle befindet sich ein Holzbehälter mit einer notdürftig eingerichteten
Werkstätte. In ihr muß der Mönch jeden Tag eine Stunde der körperlichen Arbeit
obliegen. Doch verfertigt er keine kunstgewerblichen Gegenstände, um nicht
durch ein handwerkliches Interesse von seiner religiösen Aufgabe abgelenkt zu
werden. Meistens begnügt er sich mit der Herstellung von Hobelspänen für den
Winter.
Vor
dem Häuschen grünt ein Gärtchen, umgeben von einer hohen Mauer, die jeglichen
Blick zum Nachbarmönch verunmöglicht.
Möblierung
der Zelle ist denkbar einfach: ein Bett mit hartem Strohsack, Wolltücher und
Wolldecke, ein Kasten und ein Bettgehäuse. Auch ein Tisch mit Büchergestell ist
vorhanden, und in der Mitte des Zimmers
steht ein kleiner Eisenofen mittelalterlicher Konstruktion.
Walter
Nigg (Bruno und die Kartäuser in Geheimnis der Mönche, Zürich 1953)
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