>>> Die Kartäusermönche führen ein stilles Gebetsleben. In der Einsamkeit ihrer Einsiedlerhäuschen suchen sie die Einheit mit Gott, Tag und Nacht sind sie allein mit ihm. Das Essen wird ihnen einmal täglich von den Brüdern durch eine Luke gereicht. Dreimal treffen sie sich zum Gebet in der Kirche. Gegenseitige Besuche in den Zellen sind ebenso verboten wie das Gespräch. Geredet wird nur einmal in der Woche auf dem gemeinsamen dreieinhalbstündigen Spaziergang.
Für Nigg war das Privileg der Begegnung mit diesen Menschen, die ihr Leben in der Abgeschiedenheit ihrer Zellen verbrachten, wie ein Nachhausekommen.
»Je länger der Mönch in seiner Zelle lebt, umso inniger liebt er sie. Der Friede, den er in seinem Häuschen gefunden hat, läßt ihn das Alleinsein als einen Schutz seines inneren Lebens empfinden. Der Mensch hat ein heiliges Recht auf Einsamkeit, die nur im kollektiven Kolchosenbetrieb als Krankheit bewertet wird und in Wirklichkeit das höchste Wachsein der Seele bedeutet.« <<<
(Hervorhebungen von mir)
(vgl. Uwe Wolff, "Das Geheimnis ist mein", Walter Nigg - eine Biographie, TVZ Theologischer Verlag Zürich)
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