Die
Satzungen Guigos (+ 1137), dem fünften
Prior der großen Kartause, verbot den Mönchen mit dem „Munde zu predigen“, aber
er empfahl fromme Bücher zu schreiben, um so den Menschen mit „Sehnsucht nach
dem himmlischen Vaterlande“ zu entflammen. So haben die deutsche Söhne des
heiligen Bruno im 15. und 16. Jahrhundert für die Verbreitung der
Herz-Jesu-Verehrung gewirkt.
Ludolph von Sachsen (um 1300 – 1377)
ist der erste von den deutschen Kartäusern, der über das Herz Jesu schreibt. Er
hebt die asketische Bedeutung der
Verehrung des Erlöserherzens für ein innerliches Leben hervor. Ludolph
hatte fast dreißig Jahre lang gleichzeitig mit Meister Eckart, Tauler und
Seuse dem Dominikanerorden angehört. Seine Herz-Jesu-Frömmigkeit ist ohne
Zweifel dort geprägt worden.
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Das Herz Christi
ist von der Wunde der Liebe zu uns verwundet worden, damit auch wir hinwiederum
vermittelst der Liebe durch die Öffnung seiner Seite zu seinem Herzen eingehen
und dort all unsere Liebe mit seiner göttlichen Liebe zu einer Liebe vereinigen
können, wie das glühende Eisen eins ist mit dem Feuer.
Darum soll der
Mensch um jener Wunde willen, die Christus für ihn am Kreuze empfing, als der
Pfeil unüberwindlicher Liebe sein süßes Herz durchdrang, all seinen Willen mit
dem göttlichen gleichförmig machen.
Um sich aber dem
Leiden des Herrn gleichförmig zu gestalten, betrachte man, welch überaus
erhabene Liebe Christus in der Öffnung seiner Seite uns bewiesen, indem er uns
durch sie den weiten Zugang zu seinem Herzen gegeben hat. Es beeile sich also
der Mensch, einzutreten in das Herz Christi; er sammle all seine Liebe und
vereinige sie mit der göttlichen Liebe.
Durch die
Verwundung des Herzens Christi, aus dessen Innern wie aus einer Quelle der
Preis der Erlösung reichlich geflossen ist, wird auch unser Herz mit Recht zum
Mitleid und zur Liebe verwundet. Gerade hier hat es sich gezeigt, wie überreich
bei ihm die Erlösung ist.
(gefunden
bei dicebatdismas)
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