In
diesem Häuschen verbringt der Kartäuser sein Leben, er ist vor allem Einsiedler
und hat das Gemeinschaftsleben der Anachorese untergeordnet. Tag und Nacht ist
er allein in seiner Zelle und spricht mit seinen Brüdern nur auf dem
wöchentlichen dreieinhalbstündigen Spaziergang.
Gegenseitige
Besuche in den Häuschen sind verboten, können aber beim Prior erfragt werden.
Nur der Prior visitiert von Zeit zu Zeit die Zelle und schaut nach, ob sie in Ordnung ist.
Die
Kartause ist eine potenzierte Mönchszelle, in ihr haben die Söhne Brunos in mitten
Europas die Totenstille jener Wüste gefunden, welche die ersten Einsiedlermönche
fern vom Getöse der Welt aufgesucht haben. Der Kartäusermönch empfindet die
Einsamkeit nicht als eine Last, da er der Ansicht huldigt, der Mensch sei nie
weniger allein als wenn er mit Gott allein
ist.
Walter
Nigg (Bruno und die Kartäuser in Geheimnis der Mönche, Zürich 1953)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen