Den
Zugang zu dieser bedürfnislosen, jeglichem Brauchtum spottenden Lebensweise
verschafft das Pascal-Wort: „Alles Unglück kommt daher, daß der Mensch nicht in seinem Zimmer bleiben kann.“ Diese Äußerung
des in seinen jungen Jahren weltgewandten Pascal erscheint zunächst als eine
Narretei; meditiert man aber über sie, dann dämmert dem Menschen eine kleine
Ahnung auf, um was es in der Kartäuser-Wirklichkeit geht.
Je länger der Mönch
in seiner Zelle lebt, umso inniger liebt er sie.
Der
Friede, den er in seinem Häuschen gefunden hat, läßt ihn das Alleinsein als
einen Schutz seines inneren Lebens empfinden. Der Mensch hat ein
heiliges Recht auf Einsamkeit, die nur im kollektiven Kolchosenbetrieb als
Krankheit bewertet wird und in
Wirklichkeit das höchste Wachsein der Seele bedeutet.
Walter
Nigg (Bruno und die Kartäuser in Geheimnis der Mönche, Zürich 1953)
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