Schon
die Rute, die noch heute als Symbol in einer Ecke des Kapitelsaals steht,
spricht eine Sprache, die alle lieblichen Auffassungen vom Kartäuserleben i m
Keime erstickt. Die immerwährende Einsamkeit, die Mönche selbst schon mit einem
Grab verglichen haben, in das sie sich freiwillig hineinlegen, verursacht nach
einiger Zeit oft schwere Seelenkrisen, denen nicht alle Menschen gewachsen
sind.
Immer
wieder gibt es Novizen, die um Entlassung bitten müssen, weil sie die Gleichförmigkeit
dieser Lebensweise nicht mehr länger aushalten. Von dem die Schwierigkeiten
überwindenden Kartäuser wird das einsame Dasein in seinem Häuschen jedoch als
eine große Bevorzugung empfunden, lebt er doch des Glaubens, „unser Leben formt
und gestaltet sich vollkommen um, sobald die göttliche Innewohnung, die
Gegenwart Gottes in uns, sich vollauswirken kann, ohne dass wir ihm Widerstand
entgegensetzen“ .
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