Jede
Nacht unterbricht der Mönch um elf Uhr den Schlaf, geht mit einer kleinen Laterne
durch den langen Kreuzgang und singt im Chorstuhl bis gegen zwei Uhr morgens
das Gotteslob. Diese sich Nacht für Nacht wiederholende Erhebung vom Lager ist
immer wieder eine Überwindung.
Es
braucht stets aufs neue Kraft, der gottesdienstlichen Verpflichtung nachzukommen,
und ist für all jene Menschen undurchführbar, die so gerne mit den Sprüchen
Salomos sagen: „Noch ein bisschen schlafen, ein bisschen schlummern, ein bisschen
die Hände ineinanderlegen i m Bett“ (6,10). Einzig der Gesang in der Kirche unterbricht
die schweigende Stille im Kloster.
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