Noch
einmal, das Übel besteht nicht darin, dass sich meine Befriedigung mit der
Verherrlichung Gottes verbinden will. Sie kann das sehr wohl, sie muss sich
sogar mit ihr vereinigen. Ich kann es mir selbst nicht oft genug wiederholen:
Gott hat um seiner Ehre willen gewollt, dass ich wachse, dass ich um
seinetwillen meinen Geist, mein Herz und meine Sinne entwickle.
Und
damit ich wachse, soll ich nach seinem Willen die zu meiner Verfügung
gestellten Werkzeuge anwenden.
Und
damit ich mit Nutzen meine Werkzeuge handhabe, soll ich nach seinem Willen die
Freude, die er in die Geschöpfe gelegt, in Anspruch nehmen.
Es
herrscht also keine Unverträglichkeit zwischen meiner Befriedigung und seiner
Ehre; die eine schließt die andere nicht aus, die eine ruft nach der andern.
Aber
es darf die Befriedigung nicht vorherrschend sein, und sie darf nicht rein
menschlich bleiben. Und das ist beinahe immer bei mir der Fall. In Wahrheit
glaube ich nicht, dass es in dem, was den gewöhnlichen Lauf meines Lebens
bildet, einen Gedanken, eine Neigung, eine Handlung gibt, wo die Ehre Gottes
ganz vollkommen ihren Platz hätte. Ausgenommen vielleicht in den seltenen
Gelegenheiten, wo ich ein Leiden vollkommen willig angenommen habe.
(Dom François de Sales Polien, IL, 20150909)
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