Welcher
Gegensatz besteht zu dem, was mir die Bibel zeigt. Im Leben der Patriarchen
fühlt man, dass Gott, ihr Gott, alles für sie ist. Er beherrscht, beeinflusst,
leitet in Wirklichkeit ihr Leben. In ihrer Geschichte fühlt man jeden
Augenblick den Windhauch Gottes vorüberziehen. Dasselbe ist in der ganzen
Geschichte des auserwählten Volkes der Fall. Gott ist der Mittelpunkt von
allem. Wenn die menschlichen Leidenschaften sein Andenken vergessen lassen,
rufen die Züchtigungen es wieder wach, und unter der Rute ist der Ruf, der
erschallt und der den Sieg über die Feinde erfleht, immer an erster Stelle die
Ehre Gottes.
Um
der Ehre deines Namens willen, O mein Gott, befreie uns (Ps (78) 79.9). Und
nach erlangtem Sieg freut man sich vor allem darüber, dass Gott verherrlicht worden
ist (Ex 15,1). Wenn Moses (Num 14,13), Judith (Jdt 9), Esther (14) das Heil
ihres Volkes erlangen wollen, dann rufen sie die Ehre des Namens Gottes an, und
seine Ehre bewegt Gott zur Rettung seines Volkes () Ps (105) 106,8). Welchen Platz
nimmt in den Psalmen die Ehre Gottes ein! Sie ist das höchste und beständige
Ziel dieser erhabenen Gesänge.
(Dom François de Sales Polien, IL, 20150917)
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