Einführung zum Goldenen Brief, 3
Der Brief an die Brüder von Mons Dei (PL 184, 307-354)
Der Brief Wilhelms bietet bis heute eine reife und praktische Darstellung eines geistlichen Stufenweges im Mönchtum. Und es handelt sich um eines der besten Zeugnisse für die geistliche Verbundenheit, ja Verwandtschaft von Kartäusern und Zisterziensern. Diese Abhandlung ist geschrieben für Kartäuser und schildert genausogut das geistliche Programm der Zisterzienser.
Die Hauptthemen der geistlichen Lehre Wilhelms sind:
die Struktur der Seele,
die Seele als Abbild Gottes,
die Stufen des geistlichen Lebens,
die Liebe als Erkenntnisvermögen.
Er teilt den Weg zur Kontemplation in drei Stufen ein.
(Homo animalis, Homo rationalis, Homo spiritualis):
Der Mensch beginnt, nach Paulus, als ein „tierisches“ Wesen, d. h. er ist zunächst ganz von seinen Instinkten, seiner Sinnlichkeit, seiner irdisch eingestellten Psyche geleitet.
Er lernt erst allmählich, sich vom Verstand leiten zu lassen, d. h., nicht einseitig vom Intellekt, sondern von seiner geistlichen Verantwortung und seiner Erkenntnis, was Gott von ihm will.
Schließlich wird er ein geistlicher Mensch, der vom Geist Gottes geleitet, ihn lebendig erfährt und eins mit ihm wird.
Die Seele wurde erschaffen nach Gottes Ebenbild. Ihre drei Grundvermögen entsprechen den Personen der Dreifaltigkeit:
-das Gedächtnis (memoria) dem Vater,
-die Einsicht (ratio, intelligentia) dem Sohn,
-der Wille bzw. die Liebe (voluntas, amor) dem Heiligen Geist
Diese unzerstörbare Grundstruktur der Seele muss „bearbeitet“ und ans Licht gebracht werden. Der Mensch muss sie erspüren, ihrer gewahr werden und er muss sie in Liebe und Kontemplation betätigen. Durch die Sünde, die das Göttliche verborgen hat, war die Seele nicht mehr Gott zugewandt.
Der Brief an die Brüder von Mons Dei (PL 184, 307-354)
Der Brief Wilhelms bietet bis heute eine reife und praktische Darstellung eines geistlichen Stufenweges im Mönchtum. Und es handelt sich um eines der besten Zeugnisse für die geistliche Verbundenheit, ja Verwandtschaft von Kartäusern und Zisterziensern. Diese Abhandlung ist geschrieben für Kartäuser und schildert genausogut das geistliche Programm der Zisterzienser.
Die Hauptthemen der geistlichen Lehre Wilhelms sind:
die Struktur der Seele,
die Seele als Abbild Gottes,
die Stufen des geistlichen Lebens,
die Liebe als Erkenntnisvermögen.
Er teilt den Weg zur Kontemplation in drei Stufen ein.
(Homo animalis, Homo rationalis, Homo spiritualis):
Der Mensch beginnt, nach Paulus, als ein „tierisches“ Wesen, d. h. er ist zunächst ganz von seinen Instinkten, seiner Sinnlichkeit, seiner irdisch eingestellten Psyche geleitet.
Er lernt erst allmählich, sich vom Verstand leiten zu lassen, d. h., nicht einseitig vom Intellekt, sondern von seiner geistlichen Verantwortung und seiner Erkenntnis, was Gott von ihm will.
Schließlich wird er ein geistlicher Mensch, der vom Geist Gottes geleitet, ihn lebendig erfährt und eins mit ihm wird.
Die Seele wurde erschaffen nach Gottes Ebenbild. Ihre drei Grundvermögen entsprechen den Personen der Dreifaltigkeit:
-das Gedächtnis (memoria) dem Vater,
-die Einsicht (ratio, intelligentia) dem Sohn,
-der Wille bzw. die Liebe (voluntas, amor) dem Heiligen Geist
Diese unzerstörbare Grundstruktur der Seele muss „bearbeitet“ und ans Licht gebracht werden. Der Mensch muss sie erspüren, ihrer gewahr werden und er muss sie in Liebe und Kontemplation betätigen. Durch die Sünde, die das Göttliche verborgen hat, war die Seele nicht mehr Gott zugewandt.
„Die Seele wurde als Ebenbild und zur Schau Gottes geschaffen. Und sobald sie anfangen sollte, Gott zu verkosten, begann sie sich der Unvernunft zuzuneigen; sie ging fort vom Angesicht des Herrn wie Kain, und wohnt im Land der Unebenbildlichkeit… Sie ist in die Knechtschaft ihrer Fehler verfallen, und entfremdet vom Frieden der Söhne Gottes …“
Überreste der ehemalige Kartause "Mons Dei" |
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