Einführung zum Goldenen Brief, 4
Zu den drei Stufen des geistlichen Lebens:
Auf der ersten Stufe, der des tierischen, animalischen, geht es darum, sich von der Tyrannei seiner Sinne zu befreien; deshalb muss man sich abtöten und Zucht und Enthaltsamkeit üben. Und man muss unbedingten Gehorsam üben, denn Einsicht und Wille sind nicht „Herr der Lage“. Man muss sich einem Führer anvertrauen.
Auf der zweiten Stufe, der des vernünftigen, rationalen Menschen, muss dieser sich beharrlich um Selbstentäußerung und Loslösung von seinem falschen „Ich“ mühen. Ein solcher Mensch ist in dem Maße vernünftig, wie er sich dem Werk der Läuterung hingibt. Ist er aber geläutert, wird er zu einem geistlichen Menschen.
Auf dieser dritten Stufe angelangt, werden ihm „göttliche Lichter“ zuteil, in denen der Heilige Geist spürbar an ihm wirkt. So wird das göttliche Ebenbild nach und nach in ihm wieder hergestellt.
Das gesamte Leben ist für den Mystiker Wilhelm auf die Erfahrung Gottes ausgerichtet.
Mit dem Wort „schauen“ meint er das Rühren an Gott. Das Erkenntnisvermögen wird eher ergriffen als dass es selbst etwas begreift. Und dieses „an Gott rühren“ lässt ihn auch an dem Wahrnehmungsvermögen der anderen Sinne beschreiben, wie: Gott berühren, ihn verkosten, oder ihn schmecken, fühlen und hören. Wenn die Seele Gott trifft, weil sie von ihm getroffen wird, erwacht ihr „Sinnesorgan der erleuchteten Liebe“. Auf diesem Weg der Liebe fließt der Heilige Geist, die Liebe in Person, in die Seele ein und überströmt sie und wandelt sie um.
Lassen wir Wilhelm von Saint-Thierry, einen der großen Zisterzienserväter, selbst zu Wort kommen und hören wir, was er den Kartäusern geschrieben und uns „Heutigen“ zu sagen hat
(Die vorstehenden Ausführungen entstammen z. T. aus einer Mitschrift einer Vortragsreihe über die Spiritualität der Zisterzienserväter aus dem Jahre 1977).
Zu den drei Stufen des geistlichen Lebens:
Auf der ersten Stufe, der des tierischen, animalischen, geht es darum, sich von der Tyrannei seiner Sinne zu befreien; deshalb muss man sich abtöten und Zucht und Enthaltsamkeit üben. Und man muss unbedingten Gehorsam üben, denn Einsicht und Wille sind nicht „Herr der Lage“. Man muss sich einem Führer anvertrauen.
Auf der zweiten Stufe, der des vernünftigen, rationalen Menschen, muss dieser sich beharrlich um Selbstentäußerung und Loslösung von seinem falschen „Ich“ mühen. Ein solcher Mensch ist in dem Maße vernünftig, wie er sich dem Werk der Läuterung hingibt. Ist er aber geläutert, wird er zu einem geistlichen Menschen.
Auf dieser dritten Stufe angelangt, werden ihm „göttliche Lichter“ zuteil, in denen der Heilige Geist spürbar an ihm wirkt. So wird das göttliche Ebenbild nach und nach in ihm wieder hergestellt.
Das gesamte Leben ist für den Mystiker Wilhelm auf die Erfahrung Gottes ausgerichtet.
Mit dem Wort „schauen“ meint er das Rühren an Gott. Das Erkenntnisvermögen wird eher ergriffen als dass es selbst etwas begreift. Und dieses „an Gott rühren“ lässt ihn auch an dem Wahrnehmungsvermögen der anderen Sinne beschreiben, wie: Gott berühren, ihn verkosten, oder ihn schmecken, fühlen und hören. Wenn die Seele Gott trifft, weil sie von ihm getroffen wird, erwacht ihr „Sinnesorgan der erleuchteten Liebe“. Auf diesem Weg der Liebe fließt der Heilige Geist, die Liebe in Person, in die Seele ein und überströmt sie und wandelt sie um.
Lassen wir Wilhelm von Saint-Thierry, einen der großen Zisterzienserväter, selbst zu Wort kommen und hören wir, was er den Kartäusern geschrieben und uns „Heutigen“ zu sagen hat
(Die vorstehenden Ausführungen entstammen z. T. aus einer Mitschrift einer Vortragsreihe über die Spiritualität der Zisterzienserväter aus dem Jahre 1977).
Auf den Stufen des Weges, Moldauklöster |
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