291.
Wenn also der Geist an seine Ähnlichkeit mit Gott denkt, muss er sein Denken
vor allem in dieser Hinsicht formen und gestalten, dass er ganz und gar
vermeidet, sich selbst wie einen Körper zu denken. Gott aber darf er sich nicht
nur nicht wie einen Körper denken, wie etwas Räumliches, sondern auch nicht wie
einen Geist, wie etwas, das sich ändern kann. Geistiges ist nämlich insofern
von der Eigenschaft und Natur der Körper verschieden, als es von jeder
örtlichen Umgrenzung entfernt ist. Was aber göttlich ist, überragt alles
sosehr, sowohl Körperliches als auch Geistiges, wie es frei ist von jedem
Gesetz des Ortes oder der Zeit und von jedem Verdacht auf Veränderlichkeit. Es
bleibt unveränderlich und ewig in der Seligkeit seiner Unveränderlichkeit und
Ewigkeit.
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