Nilus von Ankyra (+ um 430), ein
Schüler des Chrysostomus, verfasste eine Abhandlung
„über
die Vorteile, die sich für die Mönche ergeben, die fern von den Städten in der
Einöde leben“.
Der für die Wüste begeisterte heilige Hieronymus lobte sie in seinen Briefen an
Paulinus, Heliodor, Rusticus mit schwungvollem Stil:
„O Wüste mit den
Blumen Christi geschmückt! O Einsamkeit, wo die Steine wachsen, mit denen in
der Apokalypse die Stadt des großen Königs erbaut wird! O Wüste, welche die
Vertrautheit Gottes genießt.“
Johannes
Cassian förderte mit rhetorischer Inbrunst diese Strömung. Einer seiner
Schüler, Eucherius von Lyon (+ um
450), Mönch des Inselklosters Lerins, verfasste einen an Schriftbeweisen und
geistlichen Argumenten dichten und ausgezeichneten
Lobpreis
der Wüste:
„O wie süß sind die
abgesondert in den Wäldern liegenden Eremitagen für die, welche Durst nach Gott
haben! Wie lieblich sind ihre Abgeschiedenheit für die Christussucher! ...
Alles schweigt. Die durch das Schweigen aufgeweckte Seele erfreut sich an Gott
... Vergeblich tobt der Feind, der wie ein Wolf den vom sicheren Pferch
umschlossenen Schafen auflauert ...
Voll Freude
besuchen Engelchöre die Wüste ... Hier ruht auch am Mittag der Bräutigam, und
die Bewohner der Einöde schauen auf ihn verwundet von Liebe und sprechen: Dem
sind wir begegnet, den unsere Seele liebt. Wir haben ihn festgehalten und
lassen ihn nicht gehen“.
(vgl.
G. Posada, Der heilige Bruno)
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