Mittwoch, 4. September 2013

Mein Herr und mein Alles

Die Sehnsucht nach Gott brennt in der geheimsten Tiefen unserer Seele, dort, wo Gott allein Zugang hat, wo Er wohnt, bereit, unserem Verlangen überreiche Erfüllung zu schenken.

„Der Friede Gottes, der alles Ermessen übersteigt, bewahre euer Herz und eueren Sinn in Christus Jesus“ (Phil 4,7).

Dieser Friede verläßt uns niemals, aber nur zu oft verlassen wir ihn und halten ihm die Treue nicht. Und doch erlangt der Mensch das Glück nur in dem Maße, wie er aufrichtig darauf verzichtet, es für sich allein zu suchen, und insoweit er sich vor der Herrlichkeit Gottes erniedrigt. Je mehr wir unsere Befriedigung suchen, desto ferner ist sie uns. Opfern wir aber unsere Eigenliebe, dann sind wir in Übereinstimmung mit dem Willen des Vaters, und der gottverbundenen Seele wird jene Freude zuteil, die sich außer Ihm nirgends findet. Mein Herr und mein Alles! Wenn wir Ihm hienieden treu die Ehre erweisen, mag es kosten, was es will, dann verherrlichen wir Ihn schon jetzt so, wie wir es dereinst in der Ewigkeit tun werden. In dieser gerechten Verherrlichung Gottes liegt nämlich unser volles und dauerhaftes Glück geborgen.

„Was kein Auge geschaut, kein Ohr gehört hat, was in kein Menschenherz gedrungen ist, hat Gott denen bereitet, die Ihn lieben“ (1 Kor 2, 9).

(vgl. Sendung der Stille, Kartäuserschriften für Christen von heute, 1957)






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