Wir werden unter die
Reichen und Bevorzugten des göttlichen Heilsplanes eingereiht, wenn wir die
barmherzige Liebe schlicht und dankbar annehmen, wie sie uns dargeboten wird.
Wir suchen oft bei Menschen, was diese uns nicht geben können, und verurteilen
uns so dazu, der menschlichen Ebene verhaftet zu bleiben, wo wir verkümmern.
Die höchste Gnade kann unwirksam sein in einem Herzen, das sich selbst sucht
und jede Mühe scheut. Sogar die Sakramente werden dem, der ihnen seine Seele
nicht erschließt und sich niemals von seinem Ich losreißt, nur wenig Gewinn
bringen. Man müßte die Stimme eines hl. Paulus haben, um diese Seelen
wachzurütteln:
„Ihr Unverständigen! ... Wer hat euch nur bezaubert,
denen doch Jesus Christus am Kreuze vor die Augen gezeichnet wurde? ... Wo ist
nun euere selige Begeisterung? ... Meine Kinder, noch einmal leide ich um
euretwillen Geburtswehen, bis Christus in euch Gestalt gewonnen hat. Ich möchte
jetzt bei euch sein und in anderer Sprache zu euch sprechen. Denn euretwegen
bin ich in großer Sorge“ (Gal 3, 1;
4, 15. 19-20).
(vgl. Sendung der Stille,
Kartäuserschriften für Christen von heute, 1957)
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