Freitag, 13. Februar 2015

Das einzige und höchste Gut

IL034-Z.1.4.
Wenn die Ehre Gottes der einzige Seinsgrund ist, das einzige Ziel der Dinge, so ist sie auch ihr einziges Gut. Denn es kann für ein Wesen kein anderes wesentliches Gut geben als sein einziges Ziel. Jedes Wesen wünscht und sucht das Gute. Nun aber ist, was jedes Wesen wünscht und sucht, für es sein Ziel. Das Ziel ist also für jedes Wesen sein wahres Gut. Und wie die Ehre Gottes das einzige wesentliche (Thomas v. Aquin, S. Th. I, q 5, a 4, c). Ziel der Dinge ist, so ist sie auch ihr einziges wahres Gut. „Das einzige und höchste Gut wird das Ziel genannt" sagt der heilige Augustinus, „gerade weil wir um seinetwillen alles andere wollen, und weil wir es selbst nur wollen um seiner selbst willen." (Augustinus, De civ. Dei 8,8).

Die Mittel, um zum Ziel zu gelangen, sind nur in dem Maß gut, als sie zu diesem Ziel dienen. Bei den Mitteln ist nur wirklich gut, was zum Ziel führt. (Das Wort „wesentlich" ist hier immer in einer höchst vollkommenen philosophischen Bedeutung angewendet. Es wird immer zur Bezeichnung dessen dienen, was zum Wesen der Dinge selbst gehört, das heißt, was in den Dingen und ihren Beziehungen von einer solchen Notwendigkeit ist, dass ohne es die Dinge und ihre Beziehungen nicht existieren würden).

(Dom François de Sales Polien, IL, 20150213

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