Samstag, 21. Februar 2015

Ich suche immer meine Befriedigung

IL041-Z.2.5
Indem mich Gott für sich erschuf, hat mir Gott die wesenhafte Liebe offenbart, die er zu sich selbst hat. Gott ist Liebe (1 Joh 4.8) und er hat alles aus Liebe geschaffen; aus Liebe zu sich selbst vor allem, und so hat er alles zu seiner Ehre geschaffen. Aber auch aus Liebe zu mir hat er geschaffen, und so hat er alles gemacht zu meiner Glückseligkeit. Ich bin erschaffen für die Glückseligkeit; das ist auch ein Zweck meines Seins; alles in mir strebt nach Glück, ersehnt, verlangt, sucht das Glück; das ist unwiderstehliches Bedürfnis meiner Natur.

Ob ich es will oder nicht will, aus Überlegung wie aus Instinkt, ich suche immer meine Befriedigung, weil Gott mein Wesen so geordnet hat. Befriedigung für diese Welt, Befriedigung für die Ewigkeit, dieses Bedürfnis ist so tief, dass einzig das Unendliche es ausfüllen kann.

Meine Sinne, mein Gemüt, mein Herz, meine Seele, alles in mir ist für die Glückseligkeit geschaffen. Gott hat gewollt, dass ich bereits in dieser Welt vielfache Zufriedenheit finde, wenn ich in meinem Leben ihm zuwandle, wenn ich mich darum bemühe, das zu sein, was meine zeitliche Existenz ausmacht, und dass ich endlich in der Ewigkeit jene einzige unendliche Befriedigung finde, die letzte und volle Ruhe meines ganzen Wesens, die das Heil genannt wird. Glück in dieser Welt, Glück in der andern, das ist auch mein Ziel.

(Dom François de Sales Polien, IL, 20150221)

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