Die
Frömmigkeit wird gerade durch jenes Bild gut dargestellt. - Es ist eine Wurzel
vorhanden, das ist die Vernunft; ein Reis, das ist der Glaube; und eine Blüte,
das ist das geistliche Leben. Ohne Wurzel gibt es kein Reis, ohne Reis keine
Blüte. Die Blüte sprießt aus dem Reis und das Reis aus der Wurzel. Der
geheimnisvolle Saft, der die Wurzel befruchtet, dringt im Reis empor und
entfaltet sich in der Blüte. So wird unter der geheimnisvollen Tätigkeit des
göttlichen Saftes, der Gnade, die Vernunft, die die Wurzel ist, genährt, auf
ihr erhebt sich das Reis des Glaubens und auf diesem Reis des Glaubens kommt
die bewunderungswürdige Blüte des geistlichen Lebens zur Entfaltung. X)
So ist das geistliche Leben die Blüte des Glaubens und der Vernunft, es wächst gleichermaßen aus der Vernunft und aus dem Glauben hervor. Sagen wir es offen: Jedes geistliche Leben, das nicht dieses Reis und diese Wurzel hat, das in seinen Grundlagen nicht theologisch und philosophisch ist, ist nicht die Blüte, auf welcher der Geist Gottes ruht.
So ist das geistliche Leben die Blüte des Glaubens und der Vernunft, es wächst gleichermaßen aus der Vernunft und aus dem Glauben hervor. Sagen wir es offen: Jedes geistliche Leben, das nicht dieses Reis und diese Wurzel hat, das in seinen Grundlagen nicht theologisch und philosophisch ist, ist nicht die Blüte, auf welcher der Geist Gottes ruht.
X)
Ich sage
hier, der Glaube baut sich auf der Vernunft auf, und nicht, der Glaube wird aus
der Vernunft geboren. Obwohl der Glaube, der sich aus einem doppelten, einem göttlichen
und einem menschlichen Element zusammensetzt, wie alles, was dem Gottmenschen
zugehört und von ihm kommt, wirklich aus der Vernunft geboren wird so weit sein
menschliches Element in Betracht kommt, so erlaubt doch sein göttliches Element,
das die Hauptsache ist und das aus der Gnade und der Offenbarung geboren wird,
nicht zu sagen, der Glaube wird aus der Vernunft geboren, wie man sagt, dass Jesus
aus Maria geboren ist. Wenigstens hat die katholische Sprache diesen Vergleich niemals
gutgeheißen, um die pelagianische Häresie zu vermeiden.
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