Montag, 27. Mai 2013

Anbruch der Nacht

Der Beginn der Nacht.
Gewissenserforschung.
Heute
mit Dir, Gott,
mit dir, Mensch,
mit mir.
Zweifel, Angst, Schatten, verwischte Strukturen –
Menschen Leben ist Wahrheit vor Gott.

In der Marienau


Wer im Schutz des Höchsten wohnt,
im Schatten des Allmächtigen ruht,
darf sagen zum Herrn:
„Meine Zuflucht und meine Feste,
mein Gott, auf den ich vertraue!“

Fürwahr, er rettet dich
vor der Schlinge des Voglers,
vor verderblichem Anschlag.
Mit seinen Schwingen bedeckt er dich,
unter seinen Flügeln findest du Zuflucht.
Schild und Panzer ist seine Treue!

Du brauchst nicht zu bangen
vor dem Schrecken der Nacht,
vor dem Pfeil, der bei Tage fliegt,
vor der Pest, die im Dunkel schleicht,
vor der Seuche, die am Mittag wütet.
Fallen an deiner Seite auch tausend
und zehntausend dir zur Rechten,
dich erreicht es nicht.

Wahrlich, mit Augen
wirst du es schauen und sehen,
wie den Frevlern vergolten wird.
Ja du – der Herr ist deine Zuflucht,
du nahmst dir den Höchsten als Schutzwehr!
Dich trifft kein Unglück,
keine Plage naht deinem Zelte.

Denn er entbietet für dich seine Engel,
dich zu behüten auf all deinen Wegen.
Auf den Händen tragen sie dich,
damit dein Fuß nicht stoße an einen Stein.
Über Löwe und Otter kannst du schreiten
und treten auf Leu und Drache.
Weil er mir anhängt, rette ich ihn
und schütze ihn,
denn er kennt meinen Namen.

Ruft er mich an, so erhöre ich ihn,
ich bin in der Not ihm zur Seite,
ich mache ihn frei und bring ihn zu Ehren!
Mit langem Leben sättige ich ihn
und lasse mein Heil ihn schauen.

(Psalm 91 / 90, nach Friedrich Nötscher)




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