Freitag, 24. Mai 2013

Die heilige Caterina von Siena und der Kartäuser Stefano Maconi - (1 von 2)

Stefano di Curado Maconi wurde in Siena im Jahre 1347 geboren und wuchs daselbst als Spross einer wohlhabenden bürgerlichen Familie auf. In seiner Jugend entwickelte er sich zu einem Freund des unbeschwerten Lebens und galt unter seinesgleichen als ein Lebenskünstler.

Mit Caterina von Siena kam er zusammen, als sie in einer Fehde zwischen Stefanos Familie mit zwei weiteren Familien vermittelte. Caterina gelang es, einen dauerhaften Frieden unter den Beteiligten zu stiften.

Voller Dankbarkeit verpflichtete sich der Sohn der Mavonis, Stefano, als persönlicher Sekretär und als Übersetzer für Caterina tätig zu sein. Er wurde ihr liebster und treuester Sekretär. Sie gewann großen Einfluss auf den jungen Mann. In ihren Gesprächen und ihrem Miteinander fühlte er, wie sich in seinem Innern eine Änderung vollzog. Er bekehrte sich und begann in der Nachfolge Christi zu leben. Die Nachtschwärmer Sienas jedoch, zu denen auch Stefano einst gehörte, verspotteten ihn für seine neue Rolle als Sekretär einer Frau, die die Tochter eines Färbers war, sowie für seine plötzliche Bekehrung, - und sie nannten ihn deshalb nur  noch „caterinato“.

Caterina von Siena wurde von Stafano Maconi vielfach unterstützt und er begleitete sie auf vielen Reisen, auch, als sie Papst Gregor XI. am 17. Januar 1377 auf seiner Reise nach Avignon folgte. Neben vielen Briefen die Maconi nach ihrem Diktat schrieb, übersetzte er im Jahre 1378 Caterina von Sienas berühmten „Dialog der göttlichen Vorsehung“ (Dialog über die Vorsehung,  Gespräch zwischen Gott und der Seele, zwischen Gott und Caterina) ins Lateinische.

Bevor Caterina von Siena am 29. April 1380 im Alter von 33 Jahren (dem Vollalter Jesu Christi) starb, hatte sie Stefano Maconi empfohlen und dafür Vorkehrungen getroffen, dass er in den Orden der Kartäuser eintreten solle. Dies geschah sehr bald, bereits am 19. Mai 1381.

Der Leichnam Caterinas wurde von Stefano Maconi  in der Kirche Santa Maria sopra Minerva gebracht, wo er an drei Tagen aufgebahrt war, bevor er auf dem Friedhof von Minerva begraben wurde.

Stefano Maconi trat also in die nahe bei Siena liegende Kartause in Pontiagano ein, die auch oft ein Rückzugsort für Caterina selbst gewesen war. Er wurde im Jahr 1390 Prior der Kartause von Pavia (Mailand). Im Jahre 1410 kehrte er nach Pontignano  zurück. Noch einmal wechselt er in ein anderes Kloster; in der Kartause von Pavia, in der er noch drei Jahre als einfacher  Mönch leben durfte, seit er nicht mehr das Amt des Priors, der höchsten Autorität einer klösterlichen Gemeinschaft, inne hatte, stirbt am 7. August 1424.

In Italien wird der Kartäuser Stefano Maconi wie ein Heiliger verehrt und man gedenkt seiner besonders am 8. Dezember.


Ambrogio Borbognone,
Madonna mit Kind, Heilige Katharina
und der Selige Stefano Maconi,
(1490) Pinacoteca di Brera, Mailand
Foto: katharineum.de



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