Donnerstag, 16. Mai 2013

Ungeschaffene Güte

Auch wenn Dionysius weitgehend auf die Zelle seiner Kartause beschränkt ist, nimmt er innigen Anteil am Geschehen in Kirche und Welt.

Allen Gliedern des mystischen Leibes, „vom obersten Hirten bis zum Letzten der Herde", fühlt er sich als Nachahmer des himmlischen Vaters in der Liebe verbunden:

„Da also alle in die göttliche Güte in der vernunftbegabten Kreatur die lebensspendende Wärme, durch die man geistlich lebt, nämlich die Liebe, nährt und bewahrt, steht fest, dass Gottes Güte in Wahrheit die Nahrung des Menschen ist, bei der die lebensspendende Wärme die aufrichtige und heilige Liebe und geistliche Freundschaft ist, wodurch die Gläubigen Gott anhängen und untereinander verbunden sind und wegen Gott füreinander sorgen und mit ganzer Bereitschaft einander Fürsorge entgegenbringen und Hilfe leisten und sich mit allem Bemühen gegenseitig lieben und schützen. Die ungeschaffene Güte verbindet ihre wahren Liebhaber so fest mit sich, dass sie ihretwegen auch miteinander in reiner und untrennbarer Verbindung stehen und sich in aufrichtiger Liebe zugetan sind.“

(Vgl. Claudia Barthold in Dionysius Carthusianus, 32f)



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