- wie er den meisten
Christen eigen ist, verkennt leicht die Bedeutung dieser Offenbarungen. Er
übersieht die unendliche Kraft der Gnade und die wunderbare Freigebigkeit der
Liebe, die uns einlädt, an Ihrem Leben teilzunehmen. Hier gilt kein
menschliches Maß, weder Zeit noch Raum begrenzen das Reich, in dem die
vollkommene Einheit herrscht. Hier sind die Gaben ohne Zahl. Hüten wir uns
davor, die göttlichen Verheißungen auf die gleiche Stufe zu stellen wie unsere
Kompromisse. Wer sie nicht mit einem hochherzigen, lebendigen Glauben annimmt,
bleibt in Wahrheit taub und unempfänglich für sie. Er kann allenfalls ihren
Wortlaut verstehen, aber es bleibt ihm versagt, ihren göttlichen Inhalt zu
erfassen.
„Der natürliche Mensch erfaßt nicht, was vom Geiste
Gottes kommt. Ihm erscheint es töricht, und er kann es nicht begreifen, weil es
geistig beurteilt sein will... Der Geist ergründet alles, selbst die Tiefen der
Gottheit“ (1 Kor 2,14.10).
(vgl. Sendung der Stille,
Kartäuserschriften für Christen von heute, 1957)
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