Dienstag, 31. März 2015

Karwoche – Dienstag

Nicht Mein Wille
Also, Absage, Verleugnung muß geschehen, 
muß sein, 
um allen Sehnsüchten des Fleisches und 
allen Begehrlichkeiten der Welt 
sich vollkommen zu widersetzen und 
beim Tun des Guten 
keine persönliche Zustimmung noch Beifall 
noch überhaupt menschliche Anerkennung zu suchen, 
sondern in allem, das wir tun, 
allein die göttliche Ehre vor Augen und 
zum Ziel zu haben, so daß wir aufrichtig und 
wahrhaftig mit Christus sagen können: 
»Ich bin gekommen, 
nicht meinen Willen zu tun, 
sondern den Willen dessen, 
der mich gesandt hat.«

(Ludolf von Sachsen, Kartäuser +1378)

Montag, 30. März 2015

Karwoche – Montag

Verleugnung seiner selbst
»Wenn jemand mir nachfolgen will«; das meint: wenn jemand die Vollkommenheit des christlichen Lebens erreichen will, dann soll er das im Folgenden Genannte tun: »er verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.«
Hier wird dreifach ausgedrückt, worin die Vollkommenheit christlichen Lebens besteht.
- Das erste ist die Selbstverleugnung,
- das zweite ist das Tragen des Kreuzes, und
- das dritte ist, Christus nachzuleben, zu leben wie er lebte und zu tun wie er tat.

Was zum ersten gewußt werden muß: um Christus nachzufolgen, muß ein Mensch dreifach absagen, verleugnen; zum ersten seiner Habe, gemäß dem Wort: »Wer nicht allem, das er besitzt, absagt, der kann nicht mein Jünger sein.«
- Dann: den Seinen, gemäß dem Wort: »Wenn jemand zu mir kommt, und nicht seinen Vater und seine Mutter haßt und sein Weib und seine Kinder und seine Brüder und Schwestern, der kann nicht mein Jünger sein.« [Lk. 14,26.]
- Und dann: seiner selbst, gemäß dem Wort, das gesagt ist: »er verleugne sich selbst«; das meint: »feine Lebensart« und Sündiges abwerfen, und sich zum Besseren hinwenden; der Mensch soll aufhören zu sein, was er war, und er soll beginnen zu sein, was er noch nicht war, und das eine soll aus dem anderen wirksam werden.
- Und dann: den eigenen Willen, den Eigenwillen verleugnen, das ist viel mehr als Dingen einfach abzusagen oder sie von sich zu werfen. 
Dazu sagt Prosper: 
»Was nützt es den Menschen, wenn sie ihre Habe und ihre Möglichkeiten wegwerfen und aufgeben, wenn sie den Eigenwillen, das Über-sich-selbst-bestimmen-Wollen, nicht hinter sich lassen? Denn es ist bei weitem vortrefflicher, dem eigenen Wollen, den eigenen Wünschen abzusagen als persönlichen Dingen.«

(Ludolf von Sachsen, Kartäuser +1378)

Sonntag, 29. März 2015

„Brunonis - Gebetsgemeinschaft mit dem Kartäuser-Orden".

1. - Mehrfach bereits wurde ich gebeten, die Möglichkeit zu schaffen, dass sich interessierte Leser bei "Brunonis" austauschen können.

2. - Vor einiger Zeit habe ich die Gebetsgemeinschaft für die Kartäuser gegründet. Dazu habe ich manchen Zuspruch und Unterstützung erfahren. Auch in diesem Zusammenhang wurde gebeten, die Möglichkeit zu schaffen, dass sich die Teilnehmer auch austauschen können, sowohl über den Orden als auch über das Gebet.

3. - Nun habe ich ein zweites Blog eröffnet, das diesem Zwecke dienen könnte. Die Gebetsgemeinschaft trägt den offiziellen Namen
"Brunonis - Gebetsgemeinschaft mit dem Kartäuser-Orden".
Um Mitglied werden zu können muss man sich bei mir melden und sich anmelden, dabei wahrheitsgemäß seinen Namen und die Adresse angeben.
Danach verschicke ich Einladungen, die Sie bestätigen müssen, um volles Mitglied zu werden.

5. – Zuerst müssen sie sich unter der
anmelden
Es bedarf ihres vollen Namens und ihrer Adresse.

6. - Danach erhalten sie die Einladung für die Mitgliedschaft.
Bedingung dafür ist die Bereitschaft, wenigstens zweimal im Monat ausdrücklich für den Kartäuser-Orden zu beten.

+

Ich freue mich auf eine große Schar von 
Freunden des Kartäuserordens 
und Mitbetern!




Kalvarienkreuz

oberhalb der Grande Chartreuse



Samstag, 28. März 2015

Geschenk Gottes

IL071-Z.6.2a
Jedes Geschöpf, bei dem ich ruhe um der Freude willen, die ich in ihm finde, hemmt meinen Wandel zu Gott, meine vollständige Vereinigung mit ihm. So edel es sein mag, so erhaben, so übernatürlich auch immer, selbst wenn es die hervorragendsten Geschenke Gottes wären, ist nichts von all dem Gott, sondern nur Geschenk Gottes, und wenn ich mich dabei aufhalte, wenn ich in ihnen meine Ruhe suche, wenn ich mich aufhalte und beruhige außer Gott, ist meine Freude nicht in Gott.

Die Geschöpfe haben tatsächlich die Mission, mich in Hinsicht auf Gott vorwärts zu bringen. Wenn ich sie aber als Egoist gebrauche, indem ich sie bei mir anhalte, so nehme ich ihnen ihre wesentliche Aufgabe.

Folglich darf ich bei ihrer Benützung nicht das, was ihre erste Aufgabe ist, beiseite lassen oder an die zweite Stelle setzen. Das für die Handlungsweise bestimmende und wirklich entscheidende Motiv über ihren Gebrauch muss endgültig die Verherrlichung des Allerhöchsten sein. Ich kann und darf in ihnen Instrumente für mein Wachstum sehen, aber in Hinsicht auf Gott. Ich kann und darf sie lieben um des Nutzens willen, den sie meinem Leben bringen, aber nach Gottes Willen. Ich kann und darf sie suchen, damit sie während meines Daseins an meiner Ausbildung arbeiten, aber für Gott. Es hat wenig Bedeutung, ob die Meinung, Gott würdig zu verherrlichen, aktuell oder virtuell ist, wesentlich ist, ob es in irgend einer Weise das höhere Endziel ist.

(Dom François de Sales Polien, IL, 20150328)


Freitag, 27. März 2015

Der Plan Gottes

IL070-Z.6.1
Die geschaffenen Freuden dürfen nicht bloß die Ehre Gottes nicht unterdrücken, sondern sie sind nur der Öltropfen, der die Arbeit erleichtert. Ich soll mich der Dinge freuen, um mich in Gott zu versenken, nicht um mich in ihnen zu ersättigen. Die Freude an ihnen soll in mir eine zu Gott aufsteigende Bewegung hervorbringen und nicht ein Bedürfnis nach Ruhe in mir oder in ihnen. Der heilige Augustinus bemerkt, dass Gott nach der Schöpfung seine Freude und seine Ruhe nicht in seiner Schöpfung, sondern in sich selbst genommen hat. Denn er ruhte nicht in seinen Werken, sondern von seinen Werken in sich selbst. So haben die Freuden, die die geschaffenen Dinge gewähren, nur den Zweck, mich zur Verherrlichung Gottes anzutreiben, und hier finde ich und verkoste ich meine wahre Ruhe. Ich bediene mich ihrer, und ich ruhe in ihm: das ist das Gesetz des Gerechten, das ist der Plan Gottes.

(Dom François de Sales Polien, IL, 20150327)


Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...