Samstag, 7. März 2015

Räderwerk der Seele

IL052-Z.4.2b
Ein Schneidewerkzeug kann nicht immer schneiden, es stumpft sich ab. Und wenn es seine Schärfe verloren hat, muss man sie ihm durch den Schleifstein wieder geben. Das Triebwerk, das sich schnell dreht, würde sich erhitzen und schnell abnutzen ohne Wasser oder Öl, das die Reibung mildert und die Temperatur gleich erhält. Ebenso würden sich meine Kräfte schnell abnützen und matter werden.

Auch sie benötigen einen Öltropfen, der sie mild erhält, ein Wassertropfen, der sie erfrischt, ein Schleifstein, der sie wieder fein macht. Sie brauchen Anregung und Belebung, Begeisterung und Stärkung, Unterstützung und Ermunterung. Wenn das Räderwerk meiner Seele eingefettet und eingeölt ist, singen meine Lippen mit wunderbarer Leichtigkeit die Lobgesänge meines Gottes.

Das ist die Aufgabe jenes Freudenöles, das Gott den Geschöpfen zum Dienste der Seelen verliehen hat, die die Gerechtigkeit lieben und die Ungerechtigkeit hassen wollen.

(Dom François de Sales Polien, IL, 20150307)


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