Samstag, 28. März 2015

Geschenk Gottes

IL071-Z.6.2a
Jedes Geschöpf, bei dem ich ruhe um der Freude willen, die ich in ihm finde, hemmt meinen Wandel zu Gott, meine vollständige Vereinigung mit ihm. So edel es sein mag, so erhaben, so übernatürlich auch immer, selbst wenn es die hervorragendsten Geschenke Gottes wären, ist nichts von all dem Gott, sondern nur Geschenk Gottes, und wenn ich mich dabei aufhalte, wenn ich in ihnen meine Ruhe suche, wenn ich mich aufhalte und beruhige außer Gott, ist meine Freude nicht in Gott.

Die Geschöpfe haben tatsächlich die Mission, mich in Hinsicht auf Gott vorwärts zu bringen. Wenn ich sie aber als Egoist gebrauche, indem ich sie bei mir anhalte, so nehme ich ihnen ihre wesentliche Aufgabe.

Folglich darf ich bei ihrer Benützung nicht das, was ihre erste Aufgabe ist, beiseite lassen oder an die zweite Stelle setzen. Das für die Handlungsweise bestimmende und wirklich entscheidende Motiv über ihren Gebrauch muss endgültig die Verherrlichung des Allerhöchsten sein. Ich kann und darf in ihnen Instrumente für mein Wachstum sehen, aber in Hinsicht auf Gott. Ich kann und darf sie lieben um des Nutzens willen, den sie meinem Leben bringen, aber nach Gottes Willen. Ich kann und darf sie suchen, damit sie während meines Daseins an meiner Ausbildung arbeiten, aber für Gott. Es hat wenig Bedeutung, ob die Meinung, Gott würdig zu verherrlichen, aktuell oder virtuell ist, wesentlich ist, ob es in irgend einer Weise das höhere Endziel ist.

(Dom François de Sales Polien, IL, 20150328)


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