Jedes
Geschöpf, bei dem ich ruhe um der Freude willen, die ich in ihm finde, hemmt
meinen Wandel zu Gott, meine vollständige Vereinigung mit ihm. So edel es sein
mag, so erhaben, so übernatürlich auch immer, selbst wenn es die
hervorragendsten Geschenke Gottes wären, ist nichts von all dem Gott, sondern
nur Geschenk Gottes, und wenn ich mich dabei aufhalte, wenn ich in ihnen meine
Ruhe suche, wenn ich mich aufhalte und beruhige außer Gott, ist meine Freude
nicht in Gott.
Die
Geschöpfe haben tatsächlich die Mission, mich in Hinsicht auf Gott vorwärts zu
bringen. Wenn ich sie aber als Egoist gebrauche, indem ich sie bei mir anhalte,
so nehme ich ihnen ihre wesentliche Aufgabe.
Folglich
darf ich bei ihrer Benützung nicht das, was ihre erste Aufgabe ist, beiseite
lassen oder an die zweite Stelle setzen. Das für die Handlungsweise bestimmende
und wirklich entscheidende Motiv über ihren Gebrauch muss endgültig die
Verherrlichung des Allerhöchsten sein. Ich kann und darf in ihnen Instrumente
für mein Wachstum sehen, aber in Hinsicht auf Gott. Ich kann und darf sie
lieben um des Nutzens willen, den sie meinem Leben bringen, aber nach Gottes
Willen. Ich kann und darf sie suchen, damit sie während meines Daseins an
meiner Ausbildung arbeiten, aber für Gott. Es hat wenig Bedeutung, ob die
Meinung, Gott würdig zu verherrlichen, aktuell oder virtuell ist, wesentlich
ist, ob es in irgend einer Weise das höhere Endziel ist.
(Dom François de Sales Polien, IL, 20150328)
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