Ich
wende gern diesen Ausdruck „Befriedigung" an, um besser die Natur des
Bedürfnisses, das ich beim Suchen empfinde, und die der Zufriedenheit, die ich
im Besitze erlebe, ausdrücken zu können. Ich habe das Bedürfnis, befriedigt zu
werden, deswegen suche ich.
Ich
gebe mich der Ruhe hin, wenn ich befriedigt bin.
Nun
aber gibt es für mich in den Geschöpfen, die durch die Hand ihres Schöpfers
hingestreut sind wie ein Same, unendlich mannigfaltige Freuden.
Materielle
Freuden durch das Gesicht, durch das Gehör, den Geruch, Geschmack, das Gefühl:
die
Schönheiten der Natur und der Künste, den Zauber der Musik, die Wohlgerüche der
Blumen, den Wohlgeschmack der Nahrungsmittel usw.
Moralische
Freuden in der Familie, durch Freundschaft, Achtung, in Ausübung der Tugend
usw. Freuden für den Verstand in Literatur und Wissenschaften, in Entdeckung
oder Betrachtung der Wahrheit.
Schließlich
übernatürliche Freuden, im Gebet, in religiösen Übungen, im Ergriffensein durch
die göttlichen Gnaden. Wie viele Freuden! Wie mannigfaltig sind sie, und wie
ausgedehnt! Was sind sie in der Absicht Gottes, der sie gemacht hat, und was
ist ihre Aufgabe?
(Dom François de Sales Polien, IL, 20150305)
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