Euch, liebe Söhne und Töchter der Kartause, obliegt es, das Erbe des hl. Bruno in seiner ganzen Wahrhaftigkeit und Tiefe sowie die Besonderheit des spirituellen Weges zu bewahren, den er euch durch sein Wort und Vorbild aufgezeigt hat. Eure großartige Kenntnis von Gott, genährt durch das Gebet und die Meditation seines Wortes, lädt das Gottesvolk ein, seinen Blick auf die Horizonte einer neuen Menschheit zu richten, die auf der Suche nach der Fülle von Sinn und Einheit ist. Eure Armut zur Ehre Gottes und für das Heil der Welt ist eine beredte Beanstandung einer Logik der Rentabilität und Wirtschaftlichkeit, die das Herz der Menschen und der Völker oft verschließt, so dass sie die wahren Nöte ihrer Brüder nicht mehr erkennen. Euer verborgenes Leben mit Christus bleibt wie das schweigende Kreuz, das inmitten der erlösten Menschheit aufgerichtet ist, für die Kirche und die Welt das beredte Zeichen und der ständige Mahnruf, dass sich jedes Wesen heute wie gestern von Ihm, der nur Liebe ist, ergreifen lassen kann.
Alle Mitglieder der Kartäuserfamilie anempfehle ich der Fürsprache der Jungfrau Maria – »Mater singularis Cartusiensium«, dem Stern der Evangelisierung des dritten Jahrtausends –, und in diesem Sinne erteile ich euch und den Wohltätern des Ordens von Herzen den Apostolischen Segen.
Aus dem Vatikan, am 14. Mai 2001,
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