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Eines freilich wäre notwendig (Lk 10,42). Wir aber, die wir weder auf das Eine
ausgerichtet sind, noch uns im Vielen abmühen, zu welchem Stand werden wir
gerechnet werden? Hoffentlich zu dem,
von dem der Apostel sagt:"Dem, der keine Werke tut, sondern an den glaubt,
der den Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet
nach dem Ratschluss der Gnade Gottes" (Röm 4,5 Vg). Würden wir doch wie
jene Sünderin beurteilt werden, der viel vergeben wurde, weil sie viel geliebt
hat (Lk 7,47)! Und glücklich die Seele, die nach diesem Urteil beim Herrn
verdient hat, gerechtfertigt zu werden nach der Beurteilung derer, die den
Namen des Herrn lieben (Ps 118, 132), so dass diese Seele jede Gerechtigkeit,
die von Werken kommt, und jedes Vertrauen auf Verdienste aufgibt und in dem
allein gerechtfertigt wird, dass sie viel geliebt hat. Denn in der Liebe zu
dir, 0 Gott, ist für das liebende Gewissen deine Liebe selbst ein großer Lohn
(Sir 12,2), dann aber das ewige Leben.
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