Und solange sich unser
Herz mit gewohnheitsmäßigen, fast mechanischen Worten zufrieden gibt, sind wir
sicher weit davon entfernt, das Gebot zu erfüllen, mit ganzer Seele und mit
ganzem Herzen zu lieben.
Unser ganzes Leben soll
davon durchdrungen, unser Ich soll nicht mehr unser eigen sein, um ganz der
ewigen Liebe zu gehören. Diese göttliche Forderung kann keinen andern Sinn
haben. In dem Maße, in dem wir uns Gott nähern, vollzieht sich eine
Umgestaltung unseres ganzen Wesens. Es wird vergeistigt und Dem ähnlich, den es
liebt. Es wäre ein unermeßlicher Schaden für unsere Seele, wenn sie sich auf
Formeln und überlieferte Gesten beschränkte und nicht in die Tiefe eindränge,
wo Gott sie erwartet.
„Es kommt die Stunde, und sie ist schon da, in der die
wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten; denn solche
Anbeter sucht der Vater. Gott ist Geist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn
anbeten im Geist und in der Wahrheit“
(Joh 4, 23-24).
(vgl. Sendung der Stille,
Kartäuserschriften für Christen von heute, 1957)
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