Eine
an die äußerlichen Übungen hingegebene Seele fliegt nicht, sie ist im
Gefängnis, sie hängt an Ketten, sie klebt wie an einer Leimrute. Sie schaut nur
auf die Kleinigkeiten der Dinge und macht sich damit klein, beschränkt. Kleine Übungen
machen kleine Seelen. Denn der Mensch nimmt die Verhältnisse der Dinge, mit
denen er sich beschäftigt, immer mehr an. Ich werde klein, wenn ich mich mit
kleinen Dingen, vielmehr mit den Kleinigkeiten der Dinge beschäftige. Denn die
kleinen Dinge haben auch ihre großen Seiten, wie die großen Dinge ihre kleinen Seiten
haben.
Es
gibt Seelen, die sich nur mit den Kleinigkeiten beschäftigen können, bei großen
wie bei kleinen Dingen. Sie werden davon ganz kleinlich und peinlich. Andere
dagegen sehen bei den kleinen so gut wie bei den großen Dingen stets das Große.
Damit beschäftigen sie sich und so wachsen sie beständig.
(Dom François de Sales Polien, IL, 20150122)
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