Du
bist unruhig und betrübt, denn du kümmerst dich um viele Dinge! (Lk,10,41).
Siehst
du, wie die vielfältige Geschäftigkeit das Unglück Marthas bildete? Sie hatte
zu viele Dinge im Kopf! Das Vielbeschäftigtsein teilte sie. Weil sie sie
teilte, wurde sie beunruhigt, durch die Beunruhigung wurde sie betrübt und
durch die Betrübnis wurde sie geschwächt.
So kam es, dass ihre Kräfte nicht
mehr reichten und sie sichgenötigt sah, ihre Schwester um Hilfe zu ersuchen.
Ebenso verhält es sich bei uns. In vielfacher Weise zersplittern die
Beschäftigungen des Lebens und die tausend Sorgen des persönlichen Interesses
die Seele.
Und die vielen unzusammenhängenden Übungen der Frömmigkeit vermehren
ihr Übel, anstatt ihr Einheit, Stärke und Frieden zu bringen. Sie teilen, verwirren
und schwächen sie noch mehr. Warum wundert man sich noch über die Schwäche der
Seelen, wenn das, was ihr Heilmittel und ihr Leben sein sollte, das Übel
vermehrt, an dem sie leiden?
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