Der
Stand der Vollkommenheit ist derjenige, den der Ordensmann sich durch seine
Gelübde anzustreben verpflichtet. Danach streben, dass die Unvollkommenheit
allmählich beseitigt wird, danach, dass ein für allemal zuerst auf die Ehre
Gottes gesehen werde, dass sie in allem geliebt und gesucht wird, danach, dass
persönliche Befriedigung niemals ihren Platz einnimmt; das ist das Ziel des
Ordenslebens.
Die
höheren Wege der Heiligkeit fallen nicht so unter die Verpflichtungen der
Gelübde, wie der Weg der Vollkommenheit. Ohne Zweifel wird der Ordensmann, der
in seinem Herzen der geheimnisvollen Entfaltung der Tugenden Wege bereitet hat,
ihrem Lauf keine Grenze setzen, wie Gott seinen Lockungen und Gnaden kein Ziel
setzt. Er wird glücklich sein, die engeren Pfade zu betreten, wenn Gott ihn
dazu einladet. Aber wichtig ist es für ihn vor allem, mit dem Auge den Weg, den
er zu durcheilen verpflichtet ist, abzumessen, und das Ziel, welchem er
zustreben muss, ins Auge zu fassen.
Dieses
Ziel ist die Vollkommenheit, die dritte Stufe der Frömmigkeit.
(Dom François de Sales Polien, IL, 20150820)
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