Der
Stand der Vollkommenheit besteht in nichts anderem als darin, in allem zuerst
auf Gott zu schauen, ihn zu lieben und zu suchen.
Das
heißt, die Frömmigkeit ist bei jenem Zustande der relativen Vollkommenheit
angelangt, der alle Verkehrung der rechten Ordnung ausschließt. ,,Alles, was ihr tut in Wort oder in Werk,"
sagt der heilige Paulus, „das tut alles
im Namen des Herrn Jesus und gebet Gott dem Vater durch ihn die Ehre."
(Kol 3, 17). Darum möget ihr essen oder trinken, oder etwas anderes tun, so tut
alles zur Ehre Gottes (1 Kor 10,31). Alles, vollständig alles, sagt der
Apostel. Alles insgesamt und jedes einzeln: Omnia
... omne quodcumque...
Dieses
Alles kennzeichnet die Vollkommenheit.
Diliges ex toto.
Hier
vermeiden alle Kräfte der Seele und des Leibes nicht mehr bloß jede Sünde,
sondern sie vermeiden jeden Eingriff in die Rechte Gottes. Dieser
Willensentschluss und diese Geneigtheit, auf Gott zuerst zu sehen, ihn zu
lieben und zu suchen, erstreckt sich hier in Wahrheit auf alles ohne Ausnahme.
Gott ist wahrhaft an seinem Platz, an der Spitze meines Lebens.
(Dom François de Sales Polien, IL, 20150817)
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