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Die
Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges machten die bisherigen Aufbauarbeiten zunichte.
Größte Schäden waren zu vermelden. Die renovierte Kirche wurde stark in
Mitleidenschaft gezogen und das Kapitelhaus gänzlich zerstört. Überreste der
Kreuzgänge waren dem Erdboden gleich und die Brüdergebäude bestanden nur noch
aus ihren Außenmauern. Wiederum standen umfängliche Wiederaufbaumaßnahmen
bevor.
Zuerst
konnte die dreiflügelige Anlage des ehemaligen Brüderhauses wiedererrichtet und
in Gebrauch genommen werden. Die Kirche wurde bis 1953 wiederhergestellt, an ihrer
Nordseite angelehnt die Engel- und die Marienkapelle; ebenso die Sakristei. Das
an die Apsis der Kirche angrenzende Kapitelhaus wurde erst 1984
wiederaufgebaut. Alle diese Gebäude dienen heute der evangelischen Gemeinde Kölns
als Akademie, als Familienzentrum, als Alten- und Pflegeheim, als Hospiz sowie
weiteren Angeboten.
Die
Kirche grenzt heute an ihrer Südseite an eine rechteckige Grünfläche, die einst
der kleine Kreuzgang umgab. Der jetzige Gemeindesaal, den die Gemeinde auch
Kreuzgangsaal nennt, befindet sich im Südflügel dieses kleinen Kreuzgangs. Dort
wurde bei Umbauarbeiten zu Beginn dieses Jahres eine Mauer entdeckt, die einen
Eindruck von der Größe der alten Klosteranlage vermittelt. Das sieben Meter
lange Mauerstück mit einem starken Fundament, in dem auch die Schwelle eines
Durchlasses zu erkennen ist, teilte einst die beiden Kreuzgänge, nämlich den Südflügel
des kleinen Kreuzgangs und einen Teil des Nordflügels des großen Kreuzgangs.
(aus:
Una Voce Korrespondenz 1. Quartal 2012)
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