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Wenn der Wille nach oben strebt, wie das Feuer an den ihm zukommenden Ort, das
heißt, wenn er sich mit der Wahrheit verbindet und sich zu Höherem erhebt, ist er
verlangende Liebe (amor). Wenn er, um gefördert zu werden, von der Gnade
genährt wird, ist er selbstlose Liebe (dilectio). Wenn er erfasst, festhält und
genießt, ist er göttliche Liebe (caritas), Einheit des Geistes (1 Kor 6,17) und
Gott. Denn Gott ist die Liebe (1 Joh 4,16). Wenn der Mensch darin eine Vollkommenheit
erreicht hat (Sir 18,6), ist er aber erst am Anfang, weil es in diesem Leben
darin keine Vollendung gibt.
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