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Daher ist der Gehorsam ein guter Wächter unseres Willens, sei es, dass er von
einem Befehl oder einem Rat abhängt, sei es, dass er Unterwerfung verlangt oder
allein aus Liebe geübt wird. Nach einem Wort des Apostels Petrus (1 Petr 1,22) reinigen
nämlich die Söhne des Gehorsams oft ihr Herz vollkommener und angenehmer, wenn
sie sich im Gehorsam der Liebe Gleichgestellten oder sogar Untergebenen
unterwerfen, als wenn sie sich im Gehorsam des Zwanges ihren Oberen unterwerfen.
Denn im ersten Fall befiehlt, rät oder gehorcht allein die Liebe. Der andere
aber fürchtet entweder die Strafe, oder es droht eine gebieterische Autorität
und eine furchterregende Notwendigkeit. Dort verdient der Gehorsam oft größeres
Lob, hier wird dem Ungehorsam immer eine schwerere Strafe angedroht.
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