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Denn die Seuchen derartiger Laster verfolgen einen Einsiedler bis in die
äußerste Einsamkeit. Und wie eine sicher erworbene Tugend, die ein
verlässlicher Besitz des Geistes ist, ihren Besitzer auch in einer
Menschenmenge nicht verlässt, so lässt eine lasterhafte Gewohnheit, dem, der
sie besitzt, auch in der größten Einsamkeit keine Freiheit. Denn wenn die
Gewohnheit nicht mit ausdauerndem Eifer und kluger Anstrengung überwunden wird,
kann sie zwar gemildert, aber kaum besiegt werden. Und wie auch immer der Geist
sich ordnet und in welcher Einsamkeit er auch wohnt, die Gewohnheit bleibt und lässt
die Ruhe und Stille des Herzens nicht zu.
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