Samstag, 3. September 2011

Scala paradisi, 23

Durch solch glühende Worte
entbrennt die Seele immer mehr im Verlangen,
tut ihre Liebe kund und ruft
in beständigem Flehen ihren Bräutigam herbei.

Der Herr aber, dessen "Augen auf die Gerechten
blicken und dessen Ohren ihr Schreien hören" (Ps 34,16),
wartet nicht einmal, bis sie ihre Bitten
ausgesprochen haben. Er unterbricht ihr Gebet
und eilt der Seele, die ihn ersehnt, plötzlich entgegen.
Er ist vom Tau himmlischer Süßigkeit benetzt
und mit köstlichem Öl gesalbt.
So erquickt er sie, stillt ihren Hunger und Durst
und lässt sie das Irdische vergessen.
Der Gedanke an ihn stärkt sie wunderbar,
belebt sie und macht sie trunken
und nüchtern zugleich.


(V) His et hujusmodi ignitis eloquiis suum inflammat desiderium: sic ostendit suum affectum. His incantationibus advocat sponsum.

Dominus autem, cujus oculi super justos, et aures ejus non solum ad preces, sed ipsas preces eorum non expectat donec sermonem finierint, sed medium orationis cursum interrumpens, festinus ingerit se, et animæ desideranti festinus occurrit coelestis rore dulcedinis circumfusus,
unguentis optimis delibutus; animam fatigatam recreat, esurientem reficit, aridam impinguat, et facit eam terrenorum oblivisci, memoria sui eam mirabiliter fortificando, vivificando, et inebriando, ac sobriam reddendo.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...