103.
Wähle dir selbst nach meinem Rat einen Menschen, dessen beispielhaftes Leben so
in deinem Herzen wohnt, den du so verehrst, dass du dich jedes Mal, wenn du an
ihn denkst, in Ehrfurcht vor ihm erhebst, dich selbst ordnest und sammelst. So
als ob er anwesend wäre, möge der Gedanke an ihn in der Zuneigung gegenseitiger
Liebe alles in dir bessern, was einer Besserung bedarf, ohne dass deine
Einsamkeit einen Schaden an ihrer Abgeschiedenheit nimmt. Er möge bei dir sein
und dir beistehen, wann immer du willst. Er soll dir oft begegnen, auch wenn du
nicht willst. Der Gedanke an seine heilige Strenge möge dir seine Vorwürfe
vergegenwärtigen. Der Gedanke an seine Güte und Milde möge dich trösten. Die
Reinheit seines heiligen Lebens soll dir ein Vorbild sein. Denn wenn du dir vorstellst,
dass auch alle deine Gedanken von ihm gesehen werden, wirst du dich genötigt
fühlen, dich zu bessern, als ob er dich sehen und tadeln würde.
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