Aszese
und Mystik der Arbeit
87.
Ein ernster und kluger Geist macht sich für jede Arbeit bereit und lässt sich
in ihr nicht zerstreuen, sondern wird durch sie mehr in sich gesammelt. Er hat
nicht sosehr das vor Augen, was er tut, als das, was er durch sein Tun
beabsichtigt, und er richtet seine Aufmerksamkeit auf das Ziel aller
Vollkommenheit (Ps 118,96). Je ehrlicher er sich darum bemüht, umso eifriger
und treuer führt er die Handarbeit aus und unterwirft diesem Ziel alle Kräfte
seines Körpers. Die Sinne werden nämlich durch die Zucht des guten Willens auf
ein einziges Ziel ausgerichtet, und es steht ihnen nicht frei, von der Last der
Arbeit abzuschweifen. Unterworfen und gedemütigt, um dem Geist zu dienen,
lernen sie, sich ihm gleich zu formen, sowohl in der Teilnahme an der Arbeit,
als auch in der Erwartung des Trostes.
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