Die
Gefahr des Müssigganges
81.
Der Bodensatz aber aller Versuchungen und schlechten und unnützen Gedanken ist
der Müßiggang. Denn das größte Übel des Geistes ist die träge Muße. Niemals
soll der Diener Gottes müßig sein, mag er sich auch Zeit nehmen für Gott. Denn
einen so verdächtigen, eitlen und weichlichen Namen wie "müßig" darf
man einer so entschiedenen, so heiligen und so ernsten Aufgabe nicht geben. Ist
es müßig, frei zu sein für Gott? Im Gegenteil: das ist höchste Tat. Wenn ein
Mensch in seiner Zelle diese Tat nicht treu und eifrig ausführt und wenn er
alles, was er tut, nicht deswegen tut, um Gott zu dienen, ist er müßig in dem,
was er tut.
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