Neigungen
reinigt, die Vernunft oder den Verstand von Sorgen, das Gedächtnis von müßigen,
geschäftigen, manchmal auch von notwendigen Beschäftigungen befreit. So sollen
sich am guten Tag des Herrn und in der Stunde des Wohlgefallens (Ps 68,14),
wenn er das Brausen des wehenden Geistes hört (Joh 3,8), alle Elemente, die das
Denken bewirken, sofort von selbst vereinigen, zum Guten zusammenwirken (Röm 8,28)
und gleichsam ein Bündel bilden, zur Freude des Denkenden. Der Wille stellt dann
eine reine Hinwendung zur Freude dar, die vom Herrn kommt. Das Gedächtnis
bietet einen zuverlässigen Stoff und der Verstand die Süßigkeit der Erfahrung.
Montag, 10. Dezember 2012
Goldener Brief 251
251.
Aber diese Weise, von Gott zu denken, liegt nicht im Ermessendes Denkenden,
sondern in der Gnade des Schenkenden, wenn nämlich der Heilige Geist diesem
Menschen seinen Hauch mitteilt. Er weht, wo er will (Joh 3,8), wann er will und
wie er will und für wen er will. Aufgabe des Menschen ist es, beständig sein
Herz zu bereiten (1 Sam 7,3; Sir 2,20; 2 Chr 12,14), indem er seinen Willen von
fremden
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