Da der Liebe die Macht
innewohnt, alle Maße und Werte umzuwandeln, so vermag die gläubige Seele allen
Dingen eine gute Seite abzugewinnen und gleichzeitig alle Gebiete der Wirklichkeit
zu verklären. Die Traurigkeit ist gewiß unter vielen Umständen natürlich. Doch
sie muß sich in Frieden wandeln, und zwar in einen Frieden, der auf der
beglückenden Gewißheit fußt, wenn unser Blick auf die göttliche Wahrheit
gerichtet ist und in ihre klare Tiefe dringt. Sogar die Erinnerung an unsere
Niederlagen und Fehler darf nicht mehr bitter sein. Seien wir doch endlich
davon überzeugt, daß wir aus uns selber keiner guten Regung fähig sind, und
seien wir darüber nicht mehr betrübt. Es soll ein Grund mehr dafür sein, daß
wir allein auf Gott vertrauen und alles nurmehr von Ihm erhoffen.
„Nicht durch eigene Kraft können wir etwas ausdenken;
sondern unsere Fähigkeit kommt von Gott“
(2 Kor 3, 5).
(vgl. Sendung der Stille,
Kartäuserschriften für Christen von heute, 1957)
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