Die Schüchternheit im
geistlichen Leben ist eine hinterlistige und versteckte Form der Eitelkeit, die
nur vom Licht der Gnade entlarvt und vertrieben wird. Der Verdruß darüber,
nichts zu können und nichts wert zu sein, wandelt sich dann in Dankbarkeit. So
wird uns klar, daß wir uns Gott selber hingeben müssen. So gelangen wir zur
richtigen Haltung des gefallenen Geschöpfes Seinem Heiland gegenüber, der es
errettet und erlöst hat. Wir sind nämlich Empfänger ohne jegliches Verdienst.
Er aber ist zugleich der Geber und die unschätzbare Gabe.
„Was hast du, das du nicht empfangen hättest? Hast du
es aber empfangen, was rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen“ (1 Kor 4, 7).
(vgl. Sendung der Stille,
Kartäuserschriften für Christen von heute, 1957)
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